Gastroenterologie und Proktologie - was verbirgt sich hinter diesen Begriffen?
Die Gastroenterologie ist ein Teilgebiet der Inneren Medizin, das sich mit Diagnostik, Therapie und Prävention von Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts sowie der mit diesem Trakt verbundenen Organe Leber, Gallenblase und Bauchspeicheldrüse befasst. Ein Arzt, der sich auf dieses Gebiet spezialisiert hat, wird als Gastroenterologe bezeichnet. Zu seinen Schwerpunkten gehören die Endoskopie, die Hepatologie und die gastroenterologische Onkologie.
Als Proktologie bezeichnet man die medizinische Lehre von den Erkrankungen des Enddarmes und des Afters (lat. Proktum: Enddarm). Wenn auch Erkrankungen von Dickdarm und unterem Dünndarm einbezogen werden, ist von Koloproktologie (auch Coloproktologie) die Rede. Die Proktologie bzw. die Coloproktologie ist kein eigenständiges Fachgebiet. Fachärzte verschiedener Richtungen können in diesem Bereich tätig werden.
Das Führen der Zusatzbezeichnung „Proktologie“ setzt eine mindestens einjährige Weiterbildung bei einem befugten Weiterbilder und eine mündliche Prüfung vor der Landesärztekammer voraus. Koloproktologen sind häufig ausgebildete Chirurgen, die sich für die Behandlung von Dickdarm- und Enddarmerkrankungen fortgebildet haben und neben der konservativen Behandlung chirurgische Eingriffe auf hohem fachlichem Niveau anbieten können.
Eine Darmspiegelung kann beim Proktologen oder bei einem auf Gastroenterologie spezialisierten Internisten durchgeführt werden. Um in der Kassenärztlichen Vereinigung für die Darmspiegelung zugelassen zu werden, muss der Arzt als Grundvoraussetzung mindestens 200 Darmspiegelungen (Coloskopien) und die Entfernung von mindestens 50 Darmpolypen pro Jahr vorweisen können.
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