Koloskopie - Darmspiegelung
Zumeist wird heute ein Video-Koloskop verwendet, das an der Spitze einen Videochip besitzt und die Innenansicht des Darms auf einen Monitor überträgt. Ein Arbeitskanal ermöglicht das Einführen von kleinen Instrumenten (Zangen und Schlingen), mit denen beispielsweise kleine Gewebeproben oder Polypen entnommen werden können.
Eine Koloskopie wird durchgeführt:
- als Vorsorgeuntersuchung ab dem 55. Lebensjahr
- bei besonderen Risiken auch vorher
- wenn ein Test okkultes Blut im Stuhl ergeben hat
- bei unklaren Bauchschmerzen und Stuhlgangproblemen
- bei Verdacht auf Morbus Crohn
- als Kontrolluntersuchung nach Darmkrebs-Therapie oder Polypenentfernung
Während der Koloskopie …
- können Gewebeproben entnommen und kleine und mittelgroße Polypen endoskopisch entfernt werden. Dies erfolgt mithilfe einer Schlinge ohne chirurgischen Eingriff.
- Wenn bestimmte Kriterien erfüllt sind, können große Polypen und kleine Dickdarmkarzinome ebenfalls endoskopisch entfernt werden.
- Mit Hemoclips ist eine endoskopische Blutstillung möglich.
- Nach Dickdarmresektionen können Engstellen endoskopisch aufgedehnt werden.
Vor einer Darmspiegelung ist eine Blutuntersuchung notwendig, um die Blutgerinnung zu bestimmen und Blutungsneigung auszuschließen. Am Tag vor der Untersuchung ist eine Darmreinigung erforderlich, entweder mit einer Trinklösung oder mit Abführmitteln. Wegen der Nachwirkungen sollte man in den nächsten 24 Stunden nach der Koloskopie vermeiden, aktiv am Straßenverkehr teilzunehmen, an laufenden Maschinen zu arbeiten oder Alkohol zu trinken. Es wird empfohlen, sich abzuholen oder begleiten zu lassen. Durch das Untersuchungsinstrument kann es hinterher manchmal zu leichten Blutungen kommen.
Die Krankenkasse übernimmt ab dem 55. Lebensjahr die Kosten für zwei Koloskopien im Abstand von 10 Jahren. Wird die erste Koloskopie erst nach dem 65. Lebensjahr durchgeführt, besteht kein Anspruch auf eine zweite!
©2024 Praxeninformationsseiten | Impressum