Hämorrhoiden
Hämorrhoiden sind im Übergangsbereich vom Mastdarm zum Enddarm angesiedelt. Es sind Krampfader-ähnliche oder knotenförmige Schwellungen/Erweiterungen eines Schwellkörpers (Gefäßpolster). Dieser beinhaltet ein Arterien- und Venengeflecht, das zusammen mit dem Schließmuskel für den Feinverschluss des Afters verantwortlich ist.
Die Ursache für das Auftreten von Hämorrhoiden ist nicht sicher geklärt. Diskutiert wird neben genetischer Veranlagung ein gestörter Stuhlabgang. Weitere Risikofaktoren sind beispielsweise:
- Schwangerschaft
- Missbrauch von Abführmitteln
- chronischer Durchfall
- Übergewicht
- extremer Alkohol- und Kaffeegenuss
- scharfe Gewürze
- Sitzen auf kalter Unterlage
Hämorrhoiden 1.Grades |
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Hämorrhoiden 2.Grades |
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Hämorrhoiden 3.Grades |
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Hämorrhoiden 4.Grades |
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Die Therapie orientiert sich am Hämorrhoidalstadium. Es gibt folgende Behandlungsoptionen:
- Diät: hier wird eine ballaststoffreiche Ernährung empfohlen
- topische Therapie mit Salben und Analtampons wirkt nur symptomatisch, lindert aber begleitende entzündliche und ödematöse Prozesse
- Sklerosierungstherapie: Verödung mittels Injektion entsprechender Substanzen. Das Hämorrhoidenpolster wird durch das Absterben des behandelten Gewebes kleiner und kann sich wieder in den Enddarm zurückbilden. In der Regel erfolgen mehrere Sitzungen. Das Verfahren ist komplikationsarm.
- Gummiringligatur: Hämorrhoiden werden angesaugt und dann mit einem Gummiband abgeschnürt. Das abgeschnürte Gewebe zerfällt und wird abgestoßen. Pro Sitzung ein bis zwei Ligaturen. Komplikationen sind selten.
- Operation
Das schonendste Verfahren ist die die Hämorrhoidektomie nach Longo. Die Hämorrhoidalknoten werden dabei nicht entfernt, sondern durch ein Schleimhautlifting wieder in ihre natürliche anatomische Position gebracht. Im Vergleich zur konventionellen Hämorrhoidektomie sind bei dieser minimal-invasiven Variante weniger Schmerzen und eine schnellere Wundheilung zu erwarten.
Prognostisch muss gesagt werden, dass die Hämorrhoiden sowohl bei den konservativen als auch den chirurgischen Methoden nach einigen Jahren wieder auftreten und erneut Beschwerden verursachen können.
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