Krebserkrankungen der
Verdauungsorgane
Regelmäßige Vorsorge senkt das Risiko
an Krebs zu erkranken
Krebs entsteht in der Regel durch ein komplexes Zusammenspiel verschiedener auslösender Faktoren. Zum einen kann die Veranlagung für Krebs in den Genen festgelegt sein und damit vererbt werden, zum anderen können äußere Faktoren die Entwicklung verursachen oder eine vererbte Veranlagung verstärken. Durch das Zusammenwirken vieler Faktoren können sich Zellen genetisch verändern. In den meisten Fällen ist der Organismus des Menschen in der Lage sich gegen die Veränderungen zu wehren und sie zu reparieren. Schafft der Körper dies jedoch nicht, können sich veränderte Zellen vermehren und die Veränderungen an Tochterzellen weitergeben. Dies führt zur Tumorbildung.
Speiseröhrenkrebs (Ösophaguskarzinom)
Leider sind Tumoren in der Speiseröhre schnell wachsend und überwiegend bösartig. Sie verschließen zunehmend die Speiseröhre und behindern dadurch die Nahrungspassage. Beschwerden zeigen sich oftmals erst in einem fortgeschrittenen Stadium.
Die Entstehung des Speiseröhrenkrebses steht in engem Zusammenhang mit Rauchen, konzentriertem Alkohol, sehr heißen Getränken sowie einigen chronischen Veränderungen wie Verätzungen und Narben, Bestrahlungen und bestimmten Viren (Papillomaviren). Auch eine chronische Refluxerkrankung kann das Ösophaguskrazinom bedingen.
Mögliche Symptome sind
- Anhaltende Schmerzen oder Beschwerden beim Schlucken, wie zum Beispiel häufiges Schlucken,
- Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust
- Grundloses Erbrechen
- Erbrechen von Blut
- Blut im Stuhl (Teerstuhl)
Magenkrebs (Magenkarzinom)
Magenkrebs ist die bösartige Erkrankung der Magenschleimhaut, die überwiegend den älteren Menschen betrifft. Wird Magenkrebs früh diagnostiziert und kann der Tumor vollständig abgetragen oder herausoperiert werden, dann bestehen gute Heilungschancen. Doch zeigt sich die Erkrankung leider häufig erst sehr spät und zudem mittels unspezifischer Anzeichen, die nicht sofort auf eine mögliche Krebserkrankung hindeuten.
Die Hauptursache für Magenkrebs ist eine Infektion mit Helicobacter pylori Bakterien. Etwa die Hälfte der Weltbevölkerung ist mit diesem Bakterium infiziert. Es lebt innerhalb und auf der Schleimschicht des Magens und kann zur Entzündung der Magenschleimhaut führen. Bei chronischem Verlauf entsteht nicht selten Magenkrebs (Magenkarzinom). Weitere Ursachen können auch Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum und Übergewicht sein. Außerdem gibt es Hinweise, dass chronisches Sodbrennen und die gastroösophageale Refluxkrankheit, bei der Magensäure in die Speiseröhre zurückfließt, das Risiko erhöhen können. Eine an pflanzlichen Bestandteilen arme und an tierischen Bestandteilen reiche Ernährung gilt ebenfalls als Auslöser des Magenkrebses.
Solange der Tumor noch klein ist, beschränkt er sich auf die Drüsenzellen der Magenschleimhaut. Er kann jedoch in tiefere Schichten der Magenwand eindringen, in die Muskulatur des Magens sowie in das Bauchfell und sich auch in den umliegenden Lymphknoten ausbreiten. Einzelne Krebszellen können sich von der Geschwulst lösen und über die Blut- und Lymphbahnen in andere Organe gelangen. Beim Magenkarzinom sind Tochtergeschwülste (Metastasen) am häufigsten im Bauchfell, in der Leber, den Lymphknoten und der Lunge zu finden.
Mögliche Symptome bei Magenkrebs sind:
- Appetitlosigkeit
- Übelkeit
- Erbrechen
- ungewollter Gewichtsverlust
- ggf. Blutarmut
- unerklärbare Zunahme des Bauchumfangs
Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom)
Ein Tumor der Bauchspeicheldrüse wird meist zufällig bei der Untersuchung anderer Beschwerden des Oberbauches entdeckt. Es wächst lange Zeit, ohne Beschwerden zu verursachen.
Symptome treten oft erst dann auf, wenn der Krebs bereits Metastasen gebildet haben. Zu den Symptomen zählen
- Bauchschmerzen
- Rückenschmerzen
- Gewichtsverlust
- Übelkeit
- Durchfall
- Juckreiz
Darmkrebs
Darmkrebs ist in Deutschland die zweithäufigste Krebserkrankung. Mehr als sechs Prozent aller Männer und Frauen erkranken im Laufe ihres Lebens daran, besonders oft in der Altersgruppe ab 55 Jahren. Darmkrebs entwickelt sich aus Drüsenzellen in der Darmschleimhaut. Dabei bilden sich Vorwölbungen oder Ausstülpungen in sehr unterschiedlichen Formen, sogenannte Adenome und Polypen. Sie kommen im Magen-Darm-Trakt sehr häufig vor und sind in den meisten Fällen gutartig. Weil sie aber bösartig werden können, müssen sie so früh wie möglich abgetragen und feingeweblich untersucht werden.
Diese Tumore kommen in den verschiedenen Abschnitten des Darms unterschiedlich häufig vor. Mehr als die Hälfte findet man im letzten Darmabschnitt, dem Mastdarm oder Rektum. Auch der Dickdarm kann betroffen sein, der Dünndarm dagegen nur sehr selten. Folgende Fachbegriffe dienen der Abgrenzung:
Kolonkarzinom:
Dickdarmkrebs
Rektumkarzinom:
Mastdarmkrebs
Kolorektales Karzinom:
Oberbegriff für Dickdarm- und Mastdarmkrebs zusammen
Fast immer entstehen die Karzinome aus zunächst gutartigen Darmpolypen. Die Entartung vom Darmpolypen zum Karzinom kann rund zehn Jahre dauern. Je größer die Polypen werden, desto mehr nimmt die Gefahr der Zellentartung zu: Wenn ihre Größe einen Zentimeter beträgt, liegt das Risiko, dass bereits Krebszellen vorliegen, bei rund einem Prozent, bei vier Zentimetern schon etwa bei 20 Prozent.
Am Anfang verursacht der Darmkrebs nur selten Symptome. Wenn dann typische Beschwerden wie Leibschmerzen, Stuhlunregelmäßigkeiten oder sichtbare Blutauflagerungen auftreten, ist die Krankheit oft schon weit fortgeschritten. Umso wichtiger ist es, Polypen im Darm frühzeitig zu entdecken und zu entfernen.