Hämorrhoiden
Die häufigste Erkrankung des Enddarms
Sanfte Proktoskopie zur Abklärung von Enddarmerkrankungen
Jeder Mensch hat Hämorrhoiden. Unter ihnen versteht man ein ringförmiges Gewebepolster, das den Darm nach außen hin abdichtet. Beim Stuhlgang entspannt sich der Schließmuskel und das Blut fließt aus dem Gewebepolster ab. Nach Beendigung des Stuhlgangs fließt Blut in das Hämorrhoidal-Geflecht zurück, um den Analkanal wieder zu verschließen. Hämorrhoiden bereiten erst dann Probleme, wenn sie sich vergrößern.
Die Ursache für das Auftreten von Hämorrhoiden ist nicht sicher geklärt. Diskutiert wird neben genetischer Veranlagung ein gestörter Stuhlabgang. Weitere Risikofaktoren sind beispielsweise
Schwangerschaft
Missbrauch von Abführmitteln
Chronischer Durchfall
Wer unter Hämorrhoiden leidet, klagt häufig auch über Probleme mit Juckreiz im Analbereich sowie Blut im Stuhl oder starken Schmerzen beim Sitzen. Treten diese Beschwerden bei Ihnen auf, sollten Sie unbedingt zu uns in die Praxis kommen. Ein frühzeitiger Arztbesuch ist auch deshalb so wichtig, da hinter den Beschwerden auch andere Krankheiten stecken können, wie zum Beispiel eine Analfissur oder ein Analekzem aufgrund von Kontaktallergien, Pilzinfektionen oder anderen Hauterkrankungen. Symptome wie Blutauflagerungen auf dem Stuhl können in seltenen Fällen sogar ein Anzeichen für Darmkrebs sein.
Diagnostik mittels Enddarmspiegelung
Die Enddarmspiegelung (Proktoskopie) ist die endoskopische Untersuchung des Analkanals und der letzten Zentimeter des Enddarmes. Nach der Inspektion der Analregion tasten wir zunächst vorsichtig mit dem Finger den Analkanal aus. Im Anschluss daran wird ein starres Proktoskop, das zuvor mit einem Gleit-/ Schmerzmittel bestrichen wird, vorsichtig in Ihren Enddarm eingeführt. Dies ist gewöhnlich ein schmerzfreier Prozess, es kann jedoch ein leichtes Druckgefühl entstehen. Anschließend werden die letzten Zentimeter des Dickdarmes (Rektum) beurteilt. Hierbei können auffällige Befunde wie zum Beispiel Hämorrhoiden, Analfissuren oder Analvenenthrombosen mit hoher diagnostischer Sicherheit festgestellt werden.
Konservative Behandlung Ihrer Hämorrhoiden
Im Vordergrund der Behandlung steht die Beseitigung Ihrer Beschwerden. Sollte eine Salbenbehandlung oder Stuhlregulation keine ausreichende Linderung bringen, können ggf. Verödungen (Sklerosierung) oder Gummibandligaturen zum Einsatz kommen.
- SklerosierungstherapieVerödung mittels Injektion entsprechender Substanzen. Das Hämorrhoidenpolster wird durch das Absterben des behandelten Gewebes kleiner und kann sich wieder in den Enddarm zurückbilden. In der Regel erfolgen mehrere Sitzungen. Das Verfahren ist komplikationsarm.
- Gummiringligatur Hämorrhoiden werden angesaugt und dann mit einem Gummiband abgeschnürt. Das abgeschnürte Gewebe zerfällt und wird abgestoßen. Pro Sitzung ein bis zwei Ligaturen. Komplikationen sind selten.
Weitere Erkrankungen des Enddarms
Analfissur
Bei der akuten und chronischen Analfissur handelt es sich um einen meist sehr schmerzhaften länglichen „Schleimhautriss“ oder auch Geschwür in der äußerst sensiblen Zone des unteren Analkanals. Hauptsymptom ist ein intensiver Schmerz, insbesondere bei oder nach dem Stuhlgang. Eine akute Analfissur heilt meist von selbst aus. Liegt eine chronische Analfissur vor, wechseln sich beschwerdefreie Zeiten ohne mit Zeiten ab, in denen die Symptome erneut auftreten.
Analvenenthrombose
Thrombosen (Blutgerinnsel) in den Venen im Afterbereich gehören zu den häufigsten akuten Veränderungen am After. Man versteht darunter tastbare, anfangs meist sehr schmerzhafte, kugelige bläuliche Anschwellungen, die schlagartig auftreten. Reizungen des Afters, z. B. durch Pressen bei Verstopfung oder Durchfall sowie auch „Putzmaßnahmen“ gelten als Ursachen der Erkrankung.
Analvenenthrombosen sind in der Regel harmlos und bilden sich meist nach ca. 1-2 Wochen zurück. Oftmals kommt es anfänglich jedoch zu erheblichen Schmerzen und ebenso zu gelegentlichen Blutungen.