Gutartige Magen- und
Darmtumoren
Als Polypen bezeichnet man Vorwölbungen oder Ausstülpungen der Schleimhaut, die vor allem im Magen-Darm-Trakt häufig vorkommen. In den meisten Fällen sind es gutartige Geschwulste – Adenome – aus Schleimhaut oder Drüsengewebe, sehr oft im Rektum, dem letzten Abschnitt des Dickdarms.
Gutartige Magentumore / Magenpolypen
Gutartige (benigne) Magentumore werden oft auch als Magenpolypen bezeichnet. Sie sind Gewebsneubildungen, die etwa zwanzigmal seltener auftreten, als bösartige Tumore. In den meisten Fällen, bis zu 99 Prozent, handelt es sich dabei um Adenome, die ihren Ursprung in drüsenbildendem Gewebe haben. In den meisten Fällen verursachen gutartige Magentumoren keine Beschwerden und werden nur zufällig mittels Magenspiegelung diagnostiziert.
Kommt es zu Komplikationen, sind Völlegefühl, unangenehmer Druck im Oberbauch sowie akute bzw. chronische Blutungen und eine Behinderung der Nahrungspasssage als typische Symptome zu nennen. Im Rahmen einer Magenspiegelung können wir Magenpolypen schonend entfernen. Aufgrund des Entartungsrisikos von gutartigen Magentumoren wird in den meisten Fällen eine komplette Entfernung empfohlen.
Darmpolypen und Adenome
Darmpolypen sind gutartige Wucherungen der Darmschleimhaut. Sie bilden sich an der Darmwand und ragen häufig ins Darminnere hinein. Darmpolypen können ganz verschiedene Formen annehmen: Oft sehen sie pilz- oder polsterartig aus und sitzen entweder mit einem Stil oder breitbasig auf der Darmwand auf. Sie können allerdings auch flach oder eingesenkt sein. Außerdem variieren Darmpolypen in Größe und Zahl – sie können sowohl einzeln als auch in Gruppen im gesamten Dick- und Mastdarm auftreten.
Bei den meisten Darmpolypen handelt es sich um Adenome. Sie sind eine bestimmte Form der Darmpolypen, die sich aus der normalen Gewebestruktur entwickeln. An sich sind Adenome gutartig, sie können sich jedoch zu Darmkrebs entwickeln. Je größer sie werden, desto mehr nimmt die Gefahr der Zellentartung zu.
Ungefähr zehn Prozent der Bevölkerung haben Polypen im Darm. Dabei spielen auch genetische Faktoren eine Rolle: Es gibt erbliche Veranlagungen für Darmpolypen, die Betroffenen haben dann auch ein erhöhtes Darmkrebsrisiko. Ebenso steigt mit zunehmenden Alter die Wahrscheinlichkeit, einen Darmpolypen zu haben. Jeder dritte, der über 55 Jahre alt ist, hat Polypen im Darm. Insbesondere unsere Lebens- und Ernährungsweise mit fett- und zuckerreicher, ballaststoffarmer Kost, mit Alkohol und Rauchen scheint die Entstehung von Darmpolypen zu begünstigen.
Darmpolypen
frühzeitig erkennen und entfernen
Darmpolypen frühzeitig erkennen und entfernen – das ist eines der wichtigen Ziele der Darmkrebsfrüherkennung. Denn insbesondere kleinere Polypen verursachen keinerlei Beschwerden. Wächst der Polyp, können möglicherweise Symptome auftreten wie beispielsweise kleine Blutspuren im Stuhl, Wechsel zwischen Durchfall und Verstopfung oder Schleimabsonderungen. Die meisten Polypen werden im Rahmen einer (Vorsorge-)Koloskopie erkannt und lassen sich während der Darmspiegelung entfernen. Diesen schmerzfreien Eingriff nennt man Polypektomie. Dabei wird ein Instrument mit einer feinen Schlinge über den Arbeitskanal des Endoskopes ins Darminnere vorgeschoben.
Die Schlinge, die aus einem dünnen Draht besteht, wird um den Polypenstiel gelegt und dann zugezogen. Für einen Moment wird dabei ein Hochfrequenz-Strom durch die Drahtschlinge geleitet, wodurch aufgrund der Hitzeeinwirkung der Polyp abgeschnitten wird. Gleichzeitig verschließt die Hitze auch die durchtrennten Blutgefäße. Dadurch soll eine Blutung verhindert werden. Kleinere Polypen (bis 5 mm) entfernen wir in der Regel mit einer Biopsiezange.
Die Polypen werden anschließend feingeweblich untersucht, um festzustellen, ob sie tatsächlich keine Krebszellen aufweisen.